2017

Badische Zeitung

Eine echte Herausforderung

Pia Reich aus Weil gewinnt anspruchsvolles Springen der Klasse S beim Gundelfinger Reitturnier.

Hoch hinaus: Pia Reich vom RV Dreiländereck mit Croesus Foto: Keller

REITEN. Reitsport der Spitzenklasse bekamen die Zuschauer am vergangenen Wochenende auf dem Gelände des Reithofs Müller in Gundelfingen geboten. Der ansässige Reitclub Gundelfingen lud zum großen Spring- und Dressurturnier. Drei Tage überwanden Pferdesportler aus dem Bundesgebiet hohe Hindernisse oder boten sehenswerte Lektionen im Dressurviereck.

Zahlreiche Teilnehmer und Nennungen sorgten für hohes Niveau auf den Plätzen, natürlich waren die Reiter aus der Region in besonders großer Zahl vertreten. Ebenso hochklassig wie der Sport war auch die Organisation des Turnierwochenendes. Unter Strom stand besonders Roland Löffler, der erste Vorsitzende des RC Gundelfingen. "Es ist schon eine Mammutaufgabe, die ohne unsere knapp 200 ehrenamtlichen Helfer gar nicht zu stemmen wäre", gestand der Vereinschef. "Aber man macht es ja gerne. Und wenn das Turnier dann so gut ankommt, hat sich die ganze Arbeit gelohnt." Für Löffler ist die Rolle des Turnierorganisators nicht neu, richten die Gundelfinger doch alljährlich in der zweiten Augustwoche ihr Kräftemessen aus. "Das Wetter hat am Sonntag zum Glück mitgespielt und nochmal eine ganze Menge Zuschauer zu uns gelockt."

 

 

Ebenso erfreut zeigte sich Roland Löffler ob der sportlichen Konkurrenz, denn was diesmal in Gundelfingen meldete, konnte sich durchaus sehen lassen. Auch Nationenpreisreiter Hans-Dieter Dreher vom RV Dreiländereck aus Weil-Haltingen ließ es sich nicht nehmen, in der Springprüfung der großen Klasse S mit Siegerrunde an den Start zu gehen. Auf der elfjährigen Stute Savita 2 reichte es allerdings nur für Rang fünf.

Dabei ging es heiß her in der schweren Klasse. Auf einem anspruchsvollen Kurs kam es gar mehrfach zu Stürzen. "Tatsächlich sind die Distanzen zwischen den Hindernissen kurz und schwer zu reiten", stellte RC-Vorstand Löffler fest. Den Sieg in der Klasse S sicherte sich Drehers Vereinskollegin Pia Reich auf Croesus. Zuvor erritten die Dreher-Brüder Markus und Hans-Dieter auf Zidane und Escada in der Klasse M die Plätze eins und zwei.

Erfolgreich waren auch einige Lokalmatadoren aus dem Breisgau, unter ihnen Viviane Thoma aus Bötzingen, die in der Dressurprüfung der Klasse L triumphierte. Die Starter des Reitclubs Gundelfingen erzielten ebenfalls gute Platzierungen, wie Daniela Hugoschmidt, die auf Chelsea Pentecost den fünften Rang in der Dressurprüfung der Klasse L einheimste.

 

von: Benjamin Resetz

Gundelfinger Nachrichten

 

 

Badische Zeitung

Hochkarätiger Sport bei 27 Prüfungen

Dressur- und Springturnier in Gundelfingen ein Erfolg / Turnierteilnehmer und Zuschauerzahlen enorm / Glück mit dem Wetter.

Spannung beim Reitturier in Gundelfingen. Bei der Pferdegala war auch die Voligier-Gruppe des Pferdeclubs Gundelfingen dabei. Foto: Andrea Steinhart

GUNDELFINEN. Reitsport der Spitzenklasse im Springen und Dressur erlebten die Zuschauer des Turniers in Gundelfingen. "Besonders im Qualifikationsspringen für die Baden Classics und in der Königsklasse S* haben wir hochkarätigen Sport mit guten Pferden bestaunen dürfen", freute sich Roland Löffler, Vorsitzender des Reitvereins Gundelfingen.

Rund 450 Reiterinnen und Reiter reisten am Wochenende mit 650 Pferden nach Gundelfingen und folgten damit der Einladung des Reitclubs. In insgesamt 27 Prüfungen von der Führzügelklasse für die kleinen Nachwuchsreiter bis hin zur schweren Klasse S* für Profireiter, zeigten die Teilnehmer ihr Können. Für einige Absagen sorgte das nächtliche Gewitter in der Nacht zum Samstag, welches auch um Gundelfingen keinen Bogen machte. "An den Springprüfungen am Vormittag haben einige dann auch nicht mitgemacht, weil Pferde nicht gerne auf einem Grasplatz nach Regen springen", verdeutlichte Löffler. Zu den Springturnieren am Nachmittag und am Sonntag kam sogar die Sonne zum Vorschein und alle gemeldeten Springpaare waren am Start. Den Dressurreitern hingegen bereitete der durchnässte Boden am Samstag keinen Abbruch für die gute Stimmung im Sattel. Sie kämpften drei Tage lang im Dressurviereck um die ersten Ränge. Geregnet hatte es auch nur nachts, an allen drei Wettkampftagen verschonte Petrus das Turniergelände mit Regen.

 

Spannend verliefen die Springprüfungen. Auf dem Springplatz vermischte sich das Schlagen der Hufe mit dem Schnauben der Pferde. Hier und da feuerte ein Zuschauer das Paar mit einem energischen Ruf an oder stöhnte voll Mitgefühl bei einem Fehlern oder Verweigerungen der Pferde mit. Für manche Pferde waren die Hürden zu hoch. Oft knallten die Hufen an die Latten und etliche Male fielen diese auch. Jedoch nicht bei den Stars der Springprüfungen, etwa Tobias Schwarz, Hans-Dieter Dreher oder Timo Beck, die dann auch unter den Erstplatzierten ihrer jeweiligen Prüfungen waren.

Bei den Dressurprüfungen herrschte absolute Stille. Lediglich die Aufgaben-Leserin war zu hören. "Im Mitteltrab durch die ganze Bahn wechseln, dann AC Schlangenlinien durch die Bahn, vier Bögen, links beenden." Mit graziösen Schritten setzten sich die Pferde nach den Anweisungen in Gang.

An den Start beim Reitturnier gingen auch die Kleinsten im Pferdesport: In den Führzügelklassen zeigten die Kinder, dass sie schon eine gute Balance im Sattel haben. Die Vielschichtigkeit der Wettbewerbe, die mit den Einsteigerprüfungen beginnen und mit dem Spitzensport der Klasse S* enden, gehört um Erfolgskonzept des gesamten Turniers.

 

Spanische Impressionen bei der "Show der Pferde"


Zum Gelingen des Gundelfinger Reitturniers gehört auch die gute Vorbereitung, die straffe Organisation mit detailliertem Zeitplan während der Veranstaltungstage sowie die viele ehrenamtlichen Helfer. "Ohne sie läuft nichts", sagte Löffler am Rande des Turniers. Die Ehrenamtlichen werden bei den Richtern für das Protokoll gebraucht, im Parcours, um die heruntergefallene Latten wieder aufzulegen oder um die gröbsten Unebenheiten auf den Reitplätzen auszubessern – überall waren helfende Hände gefragt. Für die Bewirtung stehen dem Reitverein immer auch befreundete Vereine zur Seite. "Auf die können wir uns schon viele Jahre verlassen."

Neben dem hochklassigen Sport gab es am Samstagabend eine "Show der Pferde". Kein einziger Sitzplatz war mehr frei, als Moderator Michael Hornbruch die Show mit der Ansage der Freiburger Nuggets Cheerleader eröffnete. Die Mädchen führten gewagte Sprünge, Stunts und natürlich Tanz mit ihren goldfarbenen Pompons vor. Spanische Impressionen zeigte Claudia Schmidt, gekleidet in spanischer Festtagstracht. Zusammen mit ihrem 13-jährigen Andalusier Hengst präsentierte sie Rhythmus, Feuer und Lebensfreude. Auch Tatjana Früh hatte die spanische Feria zum Thema gemacht. Mit ihrem Wallach Cantador und spanischen Tänzerinnen verdeutlichte sie die Schönheit der iberischen Reitweise und der spanischen Musik. Anmutige Akrobatik vollführten die Voltigiermädchen des Reitclubs auf ihrem Pferd Cyralido. Während Longenführerin Elisabeth Ansorge mit ruhiger Hand das Pferd lenkte, zeigten die acht Mädchen Aufsprünge, Fahnen, Nadeln, Handstand und Mühlen auf dem Pferderücken.

Gespannt warteten die Zuschauer auf die Kamelvorführung. Frank Bock vom Bodensee zeigte auf mit seinem Trampeltier Sahib nach einer Clownnummer verschiedene Figuren aus der reiterlichen Pferdedressur. Als Höhepunkt der Nummer ritt er durch einen Feuerbogen. Eine interessante Zirkuslektion zeigten zwei Schwarzwälder Stuten und eine Freiheitsdressur führte Madeleine Blum mit ihrem zuverlässigen Isländer Lifsgladur vor. Für alle Vorführungen gab es reichlich Applaus vom Publikum.

 

Andrea Steinhart

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